Nach wie vor herrscht das Klischee, Prostituierte würden nicht küssen, weil es die einzige Form von Intimität sei, die sie sich vorbehalten hätten. Früher war der Kuss etwas, was die Hurenehre verbot. Heute hat es mit Professionalität zu tun, dass Prostituierte keinen Zungenkuss anbieten. Für Sexarbeiterinnen ist der Kuss das innigste Zeichen ihrer Zuneigung. Deswegen bleibt Küssen dem Lebenspartner vorbehalten, der Kopf wird zur Tabuzone erklärt. In der Durchführung von Oralsex sehen die Prostituierten keinen Widerspruch dazu, da sie dabei Kondome benutzen. Die Professionalität der Prostituierten wird in der vorherrschenden Rezession allerdings von den Migrantinnen vorwiegend aus Osteuropa untergraben, die vielfach in FKK-Clubs anschaffen. FKK-Clubs werben explizit damit, dass bei ihnen keine Tabus herrschen, sondern alles Mögliche auch möglich wäre, vor allem: Zungenküsse, Schmusen, Knutschen und das alles zum Billigpreis. Für die Zuhälter der alten Schule zeigt sich hier der auch der Unterschied zwischen ehrenhaften Puff-Frauen, die nicht küssen, und minderwertigen Club-Fotzen, die küssen.
Kuss
