Es war der Arzt und Sexualforscher Richard Freiherr von Krafft-Ebing, der die sexuelle Lust am Leiden, an Schmerzen, Demütigung und Erniedrigung, Masochismus nannte – nach dem österreichischen Schriftsteller Leopold Ritter von Sacher-Masoch. Dessen Roman „Venus im Pelz“ war 1870 erschienen und erlangte weltweiten Ruhm. Heute unterteilt man den Masochismus in drei Untergruppen, von denen an dieser Stelle der nichtsexuelle oder psychische Masochismus außen vorbleiben soll.
Weitaus mehr Verbreitung hat jedoch der sexuelle Masochismus erfahren: Gemeint ist das Bedürfnis nach Geschlechtsverkehr im Zusammenhang mit Schmerzzufügung und Demütigung durch einen Sexualpartner. Es gibt durchaus weibliche wie männliche Masochisten. Während die Frauen allerdings ihre Neigung auf privater Ebene, meist in Beziehung zu einem dominanten Partner ausleben, greifen Männer schneller auf kommerzielle Angebote der Dominas und ihrer SM-Studios zurück. Psychologisch gesehen spricht man allerdings erst von perversem oder Kompensations-Masochismus, wenn das Bedürfnis nach körperlichem Schmerz und psychischer Demütigung den Wunsch nach Geschlechtsverkehr ersetzt.